Die Kommode im restaurierten Zustand

Objekt

Kommode, Mahagoni
Privatbesitz
Provenienz: unbekannt

Beschreibung

Kommode, zweitürig mit Schubkasten. Füße vorne rechteckig, hinten
geschweifter Übergang zur umlaufenden, vorstehenden Sockelblende. Seiten
aus massiven Eichebrettern gefügt, außen Mahagoni furniert. Deckplatte aus
massiven Nadeholzbrettern verleimt, oben Mahagoni längs, an den Kanten
vertikal furniert. Unter der Deckplatte umlaufende Hohlkehle, längs furniert.
Türen mit Zapfenbändern, aus drei gefügten Brettlagen Eiche aufgedoppelt,
außen Mahagoni furniert. Schubkasten quer furniert, Seiten in Front eingezapft,
Rückwand gezinkt. Boden eingenutet. Schub mit Lauf-, Kipp- und Streichleisten.
Rückwand in Rahmen-Füllungskonstruktion, Boden aus mehreren Brettern
gefügt. Mittelboden gefügt, seitlich auf Leisten geleimt.

Zustand

Holz/Furnier
Konstruktion stabil, jedoch zahlreiche Trocknungs- und Schwundrisse. Dadurch
Türen, Seiten und Deckel teilweise massiv verworfen, z.T. mit konstruktiv
fehlerhaften Verbindungen und Reperaturen durch Holzdübel. Zahlreiche
Furnierablösungen und Furnierfehlstellen, kleinere Furnierfehlstellen vor allem
im unteren Kantenbereich. Linke Frontblende oberhalb der Sockelblende gelöst,
Furnier hier stark eingerissen.

Metall
Beschläge teilweise korrodiert bzw. angelaufen, schmutzig.
Schubkastenbeschläge aus dünnerem Blech teilweise deformiert.

Oberfläche
Zahlreiche Kratzer und Bestoßungen prägen das Erscheinungsbild, besonders im Bereich der Kanten von Beinen, Zarge, Sockel und Füßen. Das Mahagoni ist alterungsbedingt ausgeblichen. Die Oberfläche ist dennoch stabil und weitestgehend intakt.

Innenansicht der Kommode
 

Restaurierungsmaßnahmen

Behebung der konstruktiven Schäden durch verleimen. In Bereichen, wo ein Verleimen wegen unterschiedlicher Orientierung des Massivholzes nicht möglich ist, werden Verschraubungen eingebracht, die das Arbeiten des Holzes ermöglichen. Begradigung der Deckplatte durch Gegenfurnier und Unterkonstruktion mit Metallverstärkung. Sicherung von losen Furnierpartien, Ergänzung von fehlenden Partien mit Mahagonifurnier ähnlicher Struktur und Farbe. Reinigung der Oberfläche von aufliegendem Schmutz und anhaftenden Pflegemitteln. Kittung kleinerer Ausbrüche mit Holzpaste in Mahagoni-Tönung. Reinigung der Beschläge im Ultraschallbad, ggf. weitere mechanische Reinigung und Politur durch die Goldschmiede. Retusche der Kratzer und Bestoßungen mit Mahagonibeize. Retusche der Ergänzungen und Kittungen mit Mahagoni-Beize und Holzfarben. Aufbau der Oberfläche auf den Ergänzungen ähnlich dem Original, abschließender Auftrag eines alterungsbeständigen, wasserunempfindlichen Schutzüberzugs aus Hartwachs.